Stop Police Brutality!
1. Mai-Warm-Up-Jam gegen staatliche Repression und Polizeigewalt !

27.4. | 15 – 22 Uhr Heinrichplatz | Kreuzberg

 

 Der 1. Mai gilt seit über hundert Jahren als internationaler Kampftag, an dem die Menschen überall auf der Welt ihre Forderungen nach einem menschenwürdigen Leben frei von Ausbeutung und Unterdrükkung auf die Strassen tragen. Oft werden sie dabei von Polizei und Militär angegriffen, verprügelt und sogar ermordet.

Doch im nächsten Jahr sind wieder Tausende für ihre Rechte auf der Strasse. Weil sie noch genug Arsch in der Hose haben, die Scheiße die uns tagtäglich in Job, Schule und Arbeitsagentur vorgesetzt wird als solche zu bezeichnen und sich mit diesen gewalttätigen Verhältnissen nicht mehr abfinden wollen. In Berlin - Kreuzberg gibt es seit dem legendären 1. Mai 1987 eine besonders starke Tradition den Maifeiertag kämpferisch zu begehen. Damals verjagte ein wilder Haufen Autonomer, Migranten und anderer Kiezbewohner in einer stundenlangen Strassenschlacht die Polizei aus X-Berg 36 und vergesellschaftete den Warenbestand diverser Supermärkte. Seitdem steht der 1. Mai in Ber-lin-Kreuzberg für konfrontative Kritik an den herrschenden Verhältnissen.

Medien und Politik dagegen präsentieren diese Auseinandersetzungen gern als das Werk von durchgeknallten Chaoten und Hooligans, die sich aus purer Lust an der Gewalt mit der Polizei prügeln und Kreuzberg niederbrennen.

Wenn der Vorhang fällt, schau hinter die Kulissen...

Dabei wird natürlich konsequent ausgeblendet, dass die Gewalt am 1. Mai vor allem von der Polizei ausgeht.

Es ist doch immer und überall dasselbe.
Auf der Party, im Park oder eben am
1.Mai auf Kreuzbergs Strassen
entwickelt sich eine Stimmung die
Neues fordert und über die bestehende
Langeweile hinaus weist.
Die Lautstärke-Pegel gehen hoch, es
wird ein Lager feuer angezündet oder
eben ein Supermarkt geplündert;

Kreativität und Rebellion liegen in der
Luft, es wird mehr oder weniger
künstlerisch umgestaltet, gesprüht und
Musik gemacht. Gesetze werden
übertreten und Normen gesprengt.
Alles in allem schwer subversiv,
verboten und natürlich ganz, ganz
schlimm. Aber doch eigentlich irgendwie
friedlich. Dann kommt was kommen muss, wenn die öde und mörderische Alltäglichkeit des Strafgesetzbuches mal kurz außer Kraft gesetzt scheint: Die
Menschen in Grün kommen ...
und bringen ihre Knüppel mit. Und vielleicht auch noch Tränengas und Wasserwerfer. Dann ist es meist vorbei, mit der guten Stimmung. Wer sich nicht freiwillig von der Polizei verprügeln lassen will, der versucht halt sich die Bullen mit Flaschen und anderen Utensilien vom Leib zu halten. Später wird mensch dann in den Medien als „gewaltgeiler Randalierer“ präsentiert, während die angereiste Armee von amoklaufenden Robocops natürlich nur ihre Pflicht getan hat. Letztes Jahr sah das so aus: 300 Verhaftungen am 1. Mai und in der Walpurgisnacht.
100 Leute haben für ihren Widerstand am 1.Mai einen Haftbefehl gekriegt und mussten gleich in den Knast. Über 350 noch laufende Ermittlungsverfahren. Von den Verletzten die nur zusammengeschlagen und liegengelassen wurden mal ganz zu schweigen. Obwohl es soviel Gefangene und Verletzte wie nie zuvor in den letzten Jahren gegeben hat, wurde der 1. Mai in Kreuzberg von Innensenator, SPD- und PDS-Funktionären als „friedlicher als in den Vorjahren“ bezeichnet. Warum? Weil weniger Mülltonnen gebrannt haben und keine Supermärkte geplündert wurden. Dass viele Leute verletzt wurden spielt keine Rolle, hauptsache das Eigentum konnte geschützt werden. Dieses Jahr haben sich die Herrschenden noch was viel Übleres für den 1. Mai ausgedacht: Arbeitslose Jugendliche aus Kreuzbergs sollen für die Aussicht auf einen Arbeitsplatz am 1. Mai die Hilfsbullen spielen. Doch wir werden ihre Spaltungsversuche nicht zulassen.


Was tun?

Natürlich ist es nicht schön, sich jedes Jahr für seine Meinung von der Polizei verprügeln zu lassen. Einfach das Maul halten ist jedoch auch keine Alternative. Deshalb wollen wir uns mit dem 1. Mai-Warm-Up-Jam auf die zu befürchtende Repression vorbereiten, damit`s hinterher nicht so dicke kommt. Anwälte werden euch Tips geben, wie mensch sich im Umgang mit den Bullen verhält (z.B. keine Aussagen!) und in kleinen Spielchen wollen wir uns praktisch auf die Er fordernisse eines Kreuzberger Maieventes einstellen. Nicht nur, aber besonders für 1. Mai-Anfänger zu empfehlen. Natürlich wird es auch Live - Rap geben, Graffiti und Transpi-Workshops, ein OpenAir-Kino zum Thema Polizeigewalt, Stände, Essen & Trinken und vieles mehr. Get ready – für den revolutionären 1. Mai 2005 in Berlin-Kreuzberg.

Jetzt reicht‘s!

Polizeigewalt stoppen!

Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte sofort!

Kundgebung mit MC`s, DJ´s, Graffiti-Workshop, Barrikaden-Contest, Direct-Action-Training, Street-Art, Infoständen, Essen&Trinken und Open-Air-Kino.

Mittwoch | 27.04.05 | 15 – 22 Uhr | Heinrichsplatz | Kreuzberg 36


Eine Initiative von:

[`solid]36 – die sozialistische jugend kreuzberg

Infos: http://www.solid36.net