Die 
      Nazis beginnen ihren Aufmarsch am Bahnhof 
      Lichtenberg und laufen dann die Frankfurter Allee 
      nach Friedrichshain, eine Runde über die Petersburger
      und Herzbergstr. und wieder zurück. 
Auftaktkundgebung für 
      die Anti-Nazi-Aktivitäten
      10.30 Uhr U-Bhf. Strausberger Platz 
      (Berlin-Friedrichshain)
Anschließend Antifa-Demo 
      Richtung Nazi-Aufmarsch und
      offensive Proteste. Infotelefon: (030) 27 56 07 56
Achtet auf aktuelle 
      Ankündigungen unter: 
      http://www.anitfa.de und
       http://www.mai-berlin.de.vu 
      
      (mit Spuckis, Aufklebern und, und, und zum download)
1. Mai 2004 - Nazifrei - Naziaufmarsch in Berlin verhindern
Am 1. Mai 2004 rufen 
      NPD und "freie Kameradschaften" gemeinsam zu einem Aufmarsch unter 
      dem Motto "Volksgemeinschaft statt Globalisierungswahn" in Berlin 
      auf. Damit greifen sie in diesem Jahr die in der Linken breit diskutierte 
      Kritik an der kapitalistischen Globalisierung auf und nutzen dieses Thema, 
      um ihre rassistischen, antisemitischen und völkischen Inhalte auf die 
      Strasse zu tragen. 
      Im Gegensatz zu den letzten Jahren schafften es NPD und große Teile 
      der "freien Kameradschaften", sich auf eine zentrale Demonstration 
      zu einigen. Die gemeinsame Mobilisierung zu einem zentralen Aufmarsch liegt 
      besonders im Interesse der NPD, die versucht, ihre geschwächte Position 
      aufzuwerten. Der gemeinsame Aufruf von NPD und "Aktionsbüro Norddeutschland" 
      soll Einigkeit demonstrieren. Daher ist in diesem Jahr mit einem Aufmarsch 
      mehrerer Tausend Alt- und Neonazis in Berlin zu rechnen. 
      Bereits seit dem Jahr 2000 ist der NPD-Aufmarsch am 1. Mai in Berlin für 
      die Nazis zum festen Bestandteil ihrer jährlichen Rituale geworden. 
      Wurden die Aufmärsche in den Jahren 2000 bis 2002 noch per Gerichtsbeschluss 
      in die Berliner Randbezirke verbannt, konnten die Nazis im letzten Jahr 
      erstmals durch den Berliner Westen marschieren und mit einer Teilnehmerzahl 
      von über zweitausend einen weiteren Erfolg in der wachsenden Reihe 
      rechtsextremer Großveranstaltungen verbuchen.
Antifaschistischer 
      Widerstand
      Seit vielen Jahren rufen Berliner AntifaschistInnen dazu auf, den 
      Naziaufmarsch am 1. Mai zu stören, zu blockieren und natürlich 
      zu verhindern. Unser Ziel war und ist es, den Faschisten die Straße 
      zu nehmen. Denen, die die faschistischen Aufmärsche schützen und 
      für deren reibungslosen Ablauf sorgen, den Berliner Politikern und 
      der Berliner Polizei, möchten wir den Tag möglichst sauer machen. 
      
      Deshalb rufen wir auch dieses Jahr wieder am Vormittag zu einer antifaschistischen 
      Demonstration und zu dezentralen Aktionen an der Naziroute und bei der Anreise 
      der Nazis auf. Den Gegenmobilisierungen ist es immer wieder gelungen, den 
      logistischen und politischen Preis für die Durchsetzung der Naziaufmärsche 
      hochzutreiben. Tausende Polizisten wurden eingesetzt, ganze Stadtteile wurden 
      in den Ausnahmezustand versetzt, die öffentlichen Verkehrsvertriebe 
      mussten Bahnhöfe für den Publikumsverkehr sperren, um die Nazis 
      in Sonderzügen sicher zu ihrem Aufmarschort zu transportieren.
Es gelang immer wieder, den Naziaufmarsch mit Transparenten und Sprechchören zu stören und auch zahlreiche potentielle Nazimarschierer schon vor der Demonstration wieder nach Hause zu schicken. Immer wieder hat sich gezeigt, dass es trotz des massiven Polizeiaufgebots, Straßensperren, Personalienkontrollen und Platzverweisen für AntifaschistInnen, für die Polizei und die Neonazis nicht möglich war, eine ungestörte "Demonstration" durchzuführen. Wir wollen an die Gegenaktivitäten der letzten Jahre anknüpfen, antifaschistisch intervenieren und den Nazis diesen Tag so unangenehm wie möglich machen.
Einigkeit bei 
      NPD und Kameradschaften
      Seit am 1. Mai 1992 der Versuch einer Demonstration der inzwischen verbotenen 
      FAP im Steinhagel der antifaschistischen GegendemonstrantInnen nach wenigen 
      Augenblicken in Prenzlauer Berg aufgelöst wurde, hat die Neonaziszene 
      sich organisatorisch weiterentwickelt. 
      Als Anfang der Neunziger mehrere Neonaziorganisationen verboten wurden, 
      traten viele Kader der NPD bei, um dort eine neue Plattform für ihre 
      politische Arbeit zu finden. Die NPD versteht sich als Sammelbecken für 
      diverse rechte Strömungen, von radikal-gewaltverherrlichend bis zu 
      rechts-konservativ. 
      Neben der erstarkten NPD bildeten sich neue Strukturen, sogenannte "Freie 
      Kameradschaften", um der staatlichen Überwachung und Repression 
      zu entgehen. Bei den "Freien Kameradschaften" handelt es sich 
      um Zusammenschlüsse von Neonazis, die nur teilweise eine Satzung oder 
      einen vereinsmäßigen Aufbau besitzen. Auch wenn sie einer Partei 
      angehören sollten, fühlen sie sich zunächst dem Kampf für 
      "Volk und Vaterland" verpflichtet, und die Organisation spielt 
      eine untergeordnete Rolle. Die freien Kameradschaften sehen sich als gewaltbereite 
      Nationalrevolutionäre; ihnen ist die NPD zu hausbacken, zu systemkonform, 
      zu legalistisch. Einige der radikalen Kameradschaften wandten sich deshalb 
      von der NPD ab. Mittlerweile wird Einigkeit, wie auch dieses Jahr am 1. 
      Mai, wieder vermehrt in den Vordergrund gestellt. Um die "nationale 
      Bewegung" nicht durch Spaltung zu schwächen, werden strukturelle 
      Widersprüche zurückgestellt.
Der 1. Mai muss 
      links bleiben!
      Zum ersten Mal wurde am 1.Mai 1886 von Arbeiten in Chicago zur Durchsetzung 
      des Achtstundentages demonstriert. Traditionell demonstriert an diesem Datum 
      die internationale Arbeiterschaft, um für ihre Rechte zu kämpfen. 
      Ziel war und ist es, die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen 
      durch Reformen auf der einen Seite und der radikale Umsturz des Systems 
      für eine befreite Gesellschaft. 
      Auch in Deutschland demonstrierten am 1. Mai sozialdemokratische und kommunistische 
      ArbeiterInnen für ein besseres Leben. Unter der NSDAP wurde der "Kampftag 
      der Arbeiterklasse" zum "Tag der nationalen Arbeit" erklärt, 
      um damit die Kämpfe zwischen Arbeitern und Kapitalisten auszuräumen. 
      Alle "Arier" sollten am gemeinsamen "Aufbauwerk" Deutschland 
      mithelfen. ArbeiterInnen- Forderungen wie höhere Löhne, Sozialversicherungen, 
      und kürzere Arbeitszeit galten als Sabotage am gemeinsamen Ziel "Großdeutschland". 
      Die Konsequenz war das Verbot aller Gewerkschaften und die Organisierung 
      ihrer Mitglieder in der "Deutschen Arbeitsfront". Das Aufgreifen 
      von Traditionen der linken ArbeiterInnenbewegung, um sie in einen nationalsozialistischen 
      Diskurs einzubinden, ist historischer Bestandteil nationalsozialistischer 
      Politik. Dieses Erbe treten NPD und Kameradschaften an, wenn sie sich heute 
      linke Parolen und Traditionen zu eigen machen wollen. Trotz all dieser Anlehnungen 
      an linke Politik bleibt ihr Inhalt doch klar erkennbar. Die Menschheit wird 
      entlang von konstruierten Identitäten, wie Rasse, Nation, Volk, Geschlecht 
      und Kultur aufgespalten und bewertet.
Globalisierungskritische 
      Nazis...
      "Volksgemeinschaft statt Globalisierungswahn" - Das Motto des 
      diesjährigen Naziaufmarsches ist bezeichnend für die Versuche 
      der Nazis, ein nationalsozialistisches Gesellschaftsmodell mit aktuellen 
      Diskussionen der Linken zu verknüpfen. In der "Volksgemeinschaft" 
      wird eine Gesellschaft konstruiert, die mittels doppelter Ausgrenzung, nach 
      Außen und nach Innen, Homogenität herstellen soll. Die Nazis 
      sehen in der Globalisierung eine antisemitische Verschwörung, die Deutschland 
      der Macht ausländischer Firmen ausliefern will. Deutschlands einzige 
      Chance besteht nach Ansicht der NPD in der Abschottung der Grenzen und wirtschaftlicher 
      Unabhängigkeit.
Die globalisierungskritische Bewegung, die sich aus der internationalistischen Bewegung der Linken entwickelt hat, erregt seit Seattle 1999 weltweites Interesse. Auch die großen Demonstrationen in Prag, Göteborg, Davos und Genua fanden ein weltweites Medienecho. Die linke globalisierungskritische Bewegung richtet sich gegen die Liberalisierung unter kapitalistischen Vorzeichen, bei gleichzeitig immer undurchlässiger werdenden Grenzen, z.B. der Festung Europa, da sie zu mehr Ausbeutung und nicht zur sozialen Gerechtigkeit führt. Kritik an der Globalisierung darf nicht darin bestehen, den Nationalstaat zu stärken. Die Antwort der Nazis auf die Globalisierung lautet, Abschottung des Nationalstaates.
Unsere Antwort heißt: 
      
      • Globalisierung des Widerstandes gegen den Kapitalismus.
      • Alles für alle!
      • Keine Freiräume für Nazis!
      • Den Widerstand raus auf die Straßen, kreativ und offensiv!